Die ersten drei Strophen finde ich sehr gelungen. Mit der vierten hätte ich meine Probleme. Ich würde es als schlimm empfinden, wenn mein Leben Warten wäre. Da könnt' ich mich ja gleich umbringen, statt auf den Tod zu warten.
Wenn es statt Warten Hoffen oder Planen oder Vorfreuen hieße, könnte ich mehr damit anfangen. Natürlich kann man ja nicht davon ausgehen, dass irgendwann einmal "das Gute" eintrifft. In der heutigen Zeit muss man ja eher eine Verschlechterung der Zustände befürchten, wenn man das Glück hat, in Österreich zu leben.
Insofern ist alles, was wir herum raunzen, ein Raunzen auf hohem Niveau, wie es einmal mein Freund aus Frankfurt formuliert hat.
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Ich bin auch eher skeptisch denjenigen gegenüber, die sich dem Spruch "Jetzt leben" verschrieben haben.
Wie ich schon manchmal ausgeführt habe, sehe ich mein gesamtes Leben als eine Einheit. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bestimmen meinen momentanen Gemütszustand. Die Vergangenheit bewirkt, welche Hoffnungen für die Zukunft ich mir jetzt in der Gegenwart mache. Und meine Vergangenheit nährt die Dankbarkeit, gerade jetzt gesund und munter und ohne existenzielle Sorgen leben zu können. Dazu gehört auch das Leben meiner Familie, denn schließlich hat sich dieses ebenfalls aus der Vergangenheit entwickelt.
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Wenn ich das Leben mit einem Synonym belegen müsste, könnte ich das nicht.
Aber eines kann ich sagen: Leben bedeutet für mich dankbar zu sein. Dankbar, weil es mir gut geht, und dankbar, weil ich akzeptieren konnte, dass Leben eine eigene, eine ausgezeichnete, die vielleicht wichtigste Kategorie unseres Seins (inklusive der gesamten Umwelt) darstellt.
Am schönsten habe ich das vor vielleicht 15 Jahren erlebt, als ich zwei Deutschrussen kennen gelernt habe, die aus dem Transural zurückkamen und südlich von Bremen in einem Pensionistenheit versorgt wurden. Sie 88, er 91, die Gesichter gezeichnet, von einem langen Leben, das hauptsächlich in Arbeitslagern und Kohlenminen unter Überstehen schwerster Krankheiten gezeichnet war. Erst im Alter hatten sie dann ein kleines Haus irgendwo in Sibirien, wo der Sohn auch geblieben ist, weil er sich als echter Russe fühlt.
Fazit ihrer Lebenserfahrung: wir hatten so großes Glück, weil wir immer zusammen waren. Als ich ihre strahlenden Augen und das Lachen in ihren zerfurchten Gesichtern gesehen habe, wusste ich, dass ich eine unauslöschliche und außerordentliche Botschaft erhalten hatte. Die innere Haltung bestimmt das Glück, nicht ein äußerer Zustand.
"
. Ich würde es als schlimm empfinden, wenn mein Leben Warten wäre. Da könnt' ich mich ja gleich umbringen, statt auf den Tod zu warten."
ICH AUCH !!!!!
genau so skeptisch wie Du bin ich den "Carpe diem - Leuten " gegenüber ..
Genuss ohne Verantwortung ... nein, das ist auch nichts für mich .
auch bin ich dàccordo mit Dir, was die Aussage betrifft, der Mensch MUSS etwas für seine Gerechtigkeits - Glücks und anderen Visionen TUN...
Das habe ich stes getan - am geringsten schätze ich dabei meine politische Arbeit ein -
aber der Motor war und ist immer das "Warten " - die Hoffnung .
Insgesamt sind wir Menschen historisch geworden: indiviuell und gesellschaftlich ... und das prägt uns ..
In diesem Zusammenhang ist natürlich Dein Bericht über das greise deutsch-russische Ehepaar interessant ... und geradezu ein Lehrbeispiel für GLAUBE _ HOFFNUNG _ LIEBE.
Danke für diesen Beitrag: ja, Dankbarkeit ist ebenfalls eine humane Kategorie, gegen die wir wohl alle allzu oft verstoßen.
Wenn es statt Warten Hoffen oder Planen oder Vorfreuen hieße, könnte ich mehr damit anfangen. Natürlich kann man ja nicht davon ausgehen, dass irgendwann einmal "das Gute" eintrifft. In der heutigen Zeit muss man ja eher eine Verschlechterung der Zustände befürchten, wenn man das Glück hat, in Österreich zu leben.
Insofern ist alles, was wir herum raunzen, ein Raunzen auf hohem Niveau, wie es einmal mein Freund aus Frankfurt formuliert hat.
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Ich bin auch eher skeptisch denjenigen gegenüber, die sich dem Spruch "Jetzt leben" verschrieben haben.
Wie ich schon manchmal ausgeführt habe, sehe ich mein gesamtes Leben als eine Einheit. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bestimmen meinen momentanen Gemütszustand. Die Vergangenheit bewirkt, welche Hoffnungen für die Zukunft ich mir jetzt in der Gegenwart mache. Und meine Vergangenheit nährt die Dankbarkeit, gerade jetzt gesund und munter und ohne existenzielle Sorgen leben zu können. Dazu gehört auch das Leben meiner Familie, denn schließlich hat sich dieses ebenfalls aus der Vergangenheit entwickelt.
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Wenn ich das Leben mit einem Synonym belegen müsste, könnte ich das nicht.
Aber eines kann ich sagen: Leben bedeutet für mich dankbar zu sein. Dankbar, weil es mir gut geht, und dankbar, weil ich akzeptieren konnte, dass Leben eine eigene, eine ausgezeichnete, die vielleicht wichtigste Kategorie unseres Seins (inklusive der gesamten Umwelt) darstellt.
Am schönsten habe ich das vor vielleicht 15 Jahren erlebt, als ich zwei Deutschrussen kennen gelernt habe, die aus dem Transural zurückkamen und südlich von Bremen in einem Pensionistenheit versorgt wurden. Sie 88, er 91, die Gesichter gezeichnet, von einem langen Leben, das hauptsächlich in Arbeitslagern und Kohlenminen unter Überstehen schwerster Krankheiten gezeichnet war. Erst im Alter hatten sie dann ein kleines Haus irgendwo in Sibirien, wo der Sohn auch geblieben ist, weil er sich als echter Russe fühlt.
Fazit ihrer Lebenserfahrung: wir hatten so großes Glück, weil wir immer zusammen waren. Als ich ihre strahlenden Augen und das Lachen in ihren zerfurchten Gesichtern gesehen habe, wusste ich, dass ich eine unauslöschliche und außerordentliche Botschaft erhalten hatte. Die innere Haltung bestimmt das Glück, nicht ein äußerer Zustand.
zu Deinen Worten @ steppenhund
. Ich würde es als schlimm empfinden, wenn mein Leben Warten wäre. Da könnt' ich mich ja gleich umbringen, statt auf den Tod zu warten."
ICH AUCH !!!!!
genau so skeptisch wie Du bin ich den "Carpe diem - Leuten " gegenüber ..
Genuss ohne Verantwortung ... nein, das ist auch nichts für mich .
auch bin ich dàccordo mit Dir, was die Aussage betrifft, der Mensch MUSS etwas für seine Gerechtigkeits - Glücks und anderen Visionen TUN...
Das habe ich stes getan - am geringsten schätze ich dabei meine politische Arbeit ein -
aber der Motor war und ist immer das "Warten " - die Hoffnung .
Insgesamt sind wir Menschen historisch geworden: indiviuell und gesellschaftlich ... und das prägt uns ..
In diesem Zusammenhang ist natürlich Dein Bericht über das greise deutsch-russische Ehepaar interessant ... und geradezu ein Lehrbeispiel für GLAUBE _ HOFFNUNG _ LIEBE.
Danke für diesen Beitrag: ja, Dankbarkeit ist ebenfalls eine humane Kategorie, gegen die wir wohl alle allzu oft verstoßen.