23
Feb
2010

heute: Eines langen Tages Reise in die Nacht - Eugene O'Neill

mir scheint, mein literarischer Winter ist sehr viel düsterer als mein realer.

https://de.wikipedia.org/wiki/Eines_langen_Tages_Reise_in_die_Nacht

Immer wieder widmete sich O’Neill in seinen Stücken den innerlich zerbrochenen Figuren, die durch Selbstbetrug und Rausch versuchen, der Verantwortung ihres Lebens zu entfliehen. Mit radikaler Ehrlichkeit legt er die Abgründe seiner Figuren offen, die aus verdrängter Schuld, falschen Gefühlen und Resignation bestehen und im sinnlosen Kampf miteinander verstrickt sind. O’Neills Bezüge zur griechischen Tragödie werden nicht zuletzt im Stück „Trauer muss Elektra tragen“ (1931) deutlich.

Am auffälligsten sind die Verbindungen zwischen O’Neills Leben und seinem Werk in dem 1941 vollendeten Stück „Eines langen Tages Reise in die Nacht“, dessen Uraufführung O’Neill testamentarisch erst lange nach seinem Tod erlaubte. So schrieb er seiner Frau in der Widmung des Stücks: „Ich schenke Dir das Originalmanuskript dieses Schauspiels, es handelt von altem Leid, geschrieben mit Tränen und Blut.“ In der Person Edmund, der nach Halt Suchende in einer unberechenbar und sinnlos gewordenen Welt, hatte er sich sein Spiegelbild geschaffen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Eugene_O%E2%80%99Neill


ich bin schon gespannt ....
Die Sache mit dem Familienleben scheint ja viele Autoren beschäftigt zu haben.. ( Strindberg fällt mir ganz spontan ein )
Es ist - so glaube ich - sehr wohl eine Kunst, dieses Lebensbett weder als Prokrustesbett noch als Hängematte zu erleben ..


Reisebegleitung .... Das kommt vielleicht besser hin .... mal Regen, mal Sonne ... aber immer mit Regenschirm

nach der Aufführung
ein Zitat - im Rampenlicht mitgeschrieben --- der"schwindsüchtige jüngere Sohn zum Vater über die rauchgiftsüchtige Mutter und den alkoholabhängigen älteren Bruder:

Wer will das Leben denn schon so sehen wie es ist, wenn es vergessen werden kann?

Ende der Durchsage .... Thema Lebenslüge - strafverschärft durch Sucht - lässt grüßen
SehnsuchtistmeineFarbe - 23. Feb, 17:16

das klingt nach einem recht

spannungsgeladenen gefüge. hast du "das weiße band" im kino gesehen?

lg
s.

Nante - 23. Feb, 22:38

@Sehnsuchtist meine Farbe ..

leider nein ..... zu Frage zum Film

Das schon - zu Deiner Feststellung :

Das Stück - wie alle, die ich von O `Neil kenne, ist so spannend wie enthüllend - und Angst machend ...
thau - 23. Feb, 23:51

Prokrustes' Erbe, nachgereicht dem Fortgezeugten
in sein Ikeabett, hätte da eigentlich bis heute nichts verloren,
wenn er ein Tier wäre,

denn siehe: Math. 8,20

Die Füchse haben Gruben,
die Vögel unter dem Himmel haben Nester,
aber des Menschen Sohn*
hat nicht, wo er sein Haupt hinlege.



*samt Rippe

Nante - 24. Feb, 07:59

so gesehen, liebe thau

ist ja wohl unser aller Leben zu sehen..



Augustinus schrieb einmal ( sinngemäß)

"du hast uns auf dich hin geschaffen, und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir."

Gut, gut: er konnte seine Zwänge als Gott gewollte hinnehmen ... und an seiner Unruhe arbeiten - auf dass sie zu ewigen Ruhe wird...



aber wir/ich ? gezeugt und lebend in Procrustesbetten ....
mit dem evolutionären Auftrag, uns zur Lust , aber anderen nicht zum Leide zu leben ????

da richtet man es sich eben ein... aber in O`Neils Stück konnten das die Protagonisten nicht... sie blieben in ihren Zangsjacken stecken ...
Bubi40 - 24. Feb, 10:16

ohne titel ...

diese menschlichen beziehungen / missbeziehungen, die ausgelöst und überlagert werden von den schwächen und stärken ihrer kontrahenten ist ja eigentlich der geistige ansatz jeder dramatischen handlung. besonders schroff und stark trifft es uns natürlich, wenn der schöpfer in die tiefsten “ab”gründe der seele seiner figuren eintaucht.
ich kenne zwar den o`neill nicht genau, aber aus meiner jugendzeit erinnere ich mich an eine aufführung von “bernarda albas haus“ im "deutschen theater". ich habe wie versteinert gesessen und habe körperlich gefroren. mit dieser intensität ist mir das nie wieder passiert. mit deinem beitrag war dieses erlebnis sofort wieder lebendig. ähnlich ging es mir beim “ nachtasyl “ - " На дне ".

aber ich glaube, dass die russischen dramen einer ganz spezifisch russischen sicht der dinge unterliegen. sie leben, glaube ich, von der lust der autoren die seelen ihrer figuren erbarmungslos freizulegen. anton tschechow wäre für mich der prototyp. selbst “ der revisor “- "Ревизор" von gogol kann eigentlich nur in Russland spielen.
- ein interessantes Thema …
- ”ein weites Feld”
übrigens, wenn ich an russische seelen denke, sehe ich immer zuerst oblomow ... ;-) ... woran mag das wohl liegen ...

Nante - 24. Feb, 16:01

oblomow ??

diesen faulen trägen Sack siehst Du vor Dir .... nun ja: ein Getriebener war er ja wohl auch

Ja, das " Nachtsasyl" hat mich ähnlich berührt....

" Bernarda Albas Haus" kenne ich nicht ..

aber diese von Dir angesprochene Kälte kommt so unvermittelt, wenn wir soziale,psychische Not erleben --- quasi als Katharsis --



unsere Not wird " weggespielt" ...

aber das ist ein weites Feld ......



Schade, dass unser beider Jugendfreund hier icht mitdiskutiert.... er könnte sachlich Wesentliches bringen ..


PS: ich bin jetzt zwei Tage offline und übergebe DIR, Bruder, feierlich die BLOGwacht --- also: Blogwart hast Du jetzt gedacht * grins*



bis zum Freitag

Nante/Marianne
Bubi40 - 24. Feb, 16:27

soll so sein ...

als BLOCKWART hätte ich protestiert ...
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treo - 9. Aug, 23:58
hier steht ebenso wenig...
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