18
Mai
2010

Därf ih 's Dirndl liab'n?



Der Kluppenegger Hof " in alpibus" ist seit ca 1495 urbarmäßig erfasst. Die Höfe dort waren alle Einsiedelhöfe... die Kinder hatten kaum geregelten Unterricht, obwohl seit Kaiserin Maria Theresia Schulpflicht bestand. Da z.B. die Kinder der Siedelbauern im Alpl bis zu vier Stunden Schulweg hatten ( 2. hin - zwei zurück - ) und im Winter zeitweilig bis zu sieben Meter Schnee lag, hatten die Alpleltern die Idee, einen Wanderlehrer einzustellen. Der blieb gegen Kost und Logis und ein ganz kleines Entgelt eine Woche bis zu zehn Tagen bei einem Bauern - die Kinder der Nachbarbauern zogen so weit wie es möglich war, dem Lehrer nach ... .
Auf diese Weise hatte es Peter Rosegger - 19. Jahrhundert!während seiner Schulpflichtszeit auf ein und ein halbes Jahr Unterricht gebracht.

Als er berühmt war, ließen er und seine spendenfreudigen Freunde für die Kinder dieser Gegend eine Schule bauen ... eine einklassige Volksschule. Der Unterricht dort begann 1902 . Um 1960 schloss sie.Die Museumsführerin der " Waldschule" besuchte als eine der letzten noch diese Schule.

https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Rosegger


Jeder Österreicher kennt folgende Werke von diesem berühmtesten Schriftsteller der Steiermark:

Die Schriften des Waldschulmeisters, 1875
Waldheimat, 1877


mein Liebling von allen seinen Werken ist

Jakob der Letzte, 1888



Sein ganzes tolerantes und weltoffenes Gemüt offenbart er ( mir) in diesem Gedicht.

Peter Rosegger:


Därf ih 's Dirndl liab'n?

Ih bin jüngst verwichn
Hin zan Pforra gschlichn:
"Därf ih 's Dirndl liab'n?"
"Untasteh dih nit, ba meina Seel,
Wonst as Dirndl liabst, so kimst in d Höll!"

Bin ih vull Valonga
Zu da Muada gonga:
"Därf ih 's Dirndl liab'n?"
"O du feiner Knob, es is noh zfrua,
Wort bis d' zeiti wirst, mei liaba Bua!"

Woar in großn Nötn,
Hon ih 'n Vodan beten:
"Därf ih 's Dirndl liab'n?"
"Duners Schlagl!" schreit er in sein Zurn,
Willst mein Steckn kostn, konst es tuan!"

Wos is onzufonga?
Bin zan Herrgott gonga:
"Därf ih 's Dirndl liab'n?"
"Ei jo freilih", sogt er und hot glocht,
"Wegn an Büaberl hon ih 's Dirndl gmocht!"
Bubi40 - 19. Mai, 09:32

danke, frau professor, für diese vorlesung ...

bis dato hatte ich den namen peter rosegger zwar schon mal gehört, aber gott ist mein zeuge, ich hätte ihn nirgends richtig einordnen können ...
seit heute ist das anders ...
nante sei dank ...
nachdem ich - als piefke - durch lautes vorlesen den sinn des gedichtes kapiert, und gleich noch heftig gegooglet habe, teile ich deine einschätzung tolerant, weltoffen ... und auch humorvoll.
das hat mir gut gefallen :

Das Weib ist eine Nuß,
die man aufbeißen muß;
dem Manne Gott genad',
der keine Zähne mehr hat.

also auch ein kluger mann !!!

Nante - 27. Mai, 08:39

Ooch, bubi 40,

Du hast noch alle Zähne und die Frau, die Du Dein Eigen nennst ist eher sanftmütig..
Auf Euch hat Rosegger sicher nicht dieses Gedichterl gemacht.

PS:

Bruder A. ist mit Gattin B. samt Priegnitzer Anhang ebenfalls seit Sonntag hier und hat natürlich gleich herausbekommen, dass es auf dem Platz WLAN-Anschluss gibt.
Jetzt werde ich auch hier gesprächiger sein * das ist eine Drohung*

Alle grüßen .... ( ich auch *grins*)
Jossele - 20. Mai, 20:31

Jessasmariantjosef, der Rosseger mit dem Waldbauernbuben.
Damit haben sie uns gequält, zu Zeiten als man noch eine Schultasche aus Rindsleder auf dem Rücken trug.

Gewiß, da kann der Rosseger nichts dafür, aber ich hab ihn kennengelernt als noch viel Blut und Boden in der Luft lag und Lehrer gern vom edlen Deutschen und den russischen Panzern im frostigen Winter erzählten.

... und jedes Jahr die Geschichte vom Christbaumholen im tiefen Schnee.
Karl Heinrich Waggerl war der andere vielgepriesene Heimatdichter, der war aber vergleichsweise wirklich schmalztriefend.

Bei mir brauchts noch ein paar Jahre bis ich keine Gänsehaut bei Erwähnung des oben Genannten bekomme.

Nante - 27. Mai, 09:01

@ den lieben Jossele --- Rosegger , die zweite

ich teile durchaus Deinen Graus vor den "Waldbauergeschichten" vom Christgang und dergl.. Sie sind nie ( von mir) an das Auge, Ohr und ins Gehirn der lieben,mir anvertrauten Kleinen gekommen.

Allerdings in der Mittelstufe ( 3. bis 4.Klasse in etwa), wo "man" Vorbereitungen zu sachargumentierenden Erörterungen trifft, habe ich die -ich bekenne mich dazu- reizende Geschichte, in der er beschreibt, wie der Opa mit dem Enkel das erste Mal mit der Eisenbahn fährt, gelesen, daran anschließend ließ ich eigene Begebenheiten mit technischen Neuerungen erzählen... na ja -- usw ... solange,bis jede/r eine stringente, aber noch ans eigene Erleben gebundene Erörterung über ein Thema mit Inhalt: Technikumgang schreiben konnte.

Im übrigen sind/waren auch seine Störgeschichten im Abendgymnasium sogar sehr gut brauchbar --- ebenfalls für den Wandel in der Arbeitswelt...

Und wie gesagt: "Jakob der Letzte" ist eine der kritischsten Texte über " Land und Leute" des 19.Jahrhunderts. Ebener-Eschenbachs "Dorf-und Schlossgeschichten" -mMn - gleichzusetzen.

Klar:es brauht heute schon ein bisschen Geduld und Liebe zu Sprache, um " das Altmodische" der Sprache spannend zu finden. Zeitdokumente sind beides: Sprache und Inhaltsvorlage.
Die Biografie Roseggers hat u.a. auch zur Entstehung der Abendschulen(gymnasien) für Berufstätige motiviert.

Waggerl: NEIN,DANKE !!!!


PS: Es ist sehr lieb von Dir, nachzufragen .... Danke... aber mein Schreibverhalten wird sich bessern --- ich komme jetzt in Ungarn auch ins Net.
Nächste Woche sind wir auch hier wieder verwandtenlos ... also Zeitbesitzer..
ahg (Gast) - 27. Mai, 11:16

das hört man gerne!

sehr erfreulich, dass du wieder online bist! wenn du willst ... vielleicht klappt's: hier findest du bienen-neuigkeiten in stand- und bewegten bildern!

https://www.facebook.com/#!/pages/Moosauer-Hof/377385865386?ref=ts

liebe grüße die a.
Jossele - 25. Mai, 18:59

Jetzt, ich hoff, man muss sich keine Sorgen machen!
Der Josef hat ein paar Jahrestage unkommentiert lassen und von deiner Seite ist Warten die Devise.
Ich wünsch euch, soweit wie möglich, das Beste, Verschonung von jeglichen Hochwässern und rundum somatisch wie psychisches Wohlbefinden.
salut
Josef

Jana (Gast) - 20. Jul, 14:58

Schönes Gedicht von Peter Rosegger. Gefällt mir sehr gut! Und da steckt viel viel Weisheit drin!

mathematikos (Gast) - 22. Jul, 16:49

rosegger

es gibt den schlagobersbauern am alpl, von dessen balkon sieht mann/frau auf den kluppenegger hof rüber, auf dem der kleine rosegger aufgewachsen ist......;-)---->remember
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https://nante31.twoday.net/ stories/taeglich/
Nante3 - 9. Aug, 18:36

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